Wir wollen zumindest Teile des größten Truppenübungsplatz Westeuropas und die umliegenden Gemeinden in ein UNESCO-Biosphärengebiet umwandeln.
Doch was sind die Gründe, weshalb wir uns für ein Biosphärengebiet für unsere Region einsetzen?
> Wirtschaft und Arbeitsplätze
Mit dem Abzug der britischen Streitkräfte aus Bergen und Bad Fallingbostel verlor die Region zahlreiche EinwohnerInnen und Arbeitsplätze. Der Truppenübungsplatz Bergen ist nicht länger ein großer Arbeitgeber, sondern verhindert die touristische und zukunftsfähige Entwicklung der Umgebung.
Um diesen Negativtrend zu stoppen und ins Gegenteil umzukehren, braucht es eine visionäre Zukunftsidee für unsere Region. Dies ist aus unserer Sicht die Schaffung eines Biosphärengebietes! Die 15 deutschen Biosphärenreservate schaffen derzeit rund 86.000 Arbeitplätze. Diese Chance sollte sich auch unsere Region nicht entgehen lassen!
Biosphärenreservate schaffen Arbeitsplätze insbesondere im Tourismusbereich, aber auch im Handwerk, dem Einzelhandel und der Landschaftspflege. Auch die Zivilangestellten des Militärs könnten in der Unterhaltung des Gebietes weiterbeschäftigt werden.
Statt die riesigen Kasernenareale an den Rändern des Truppenübungsplatzes leer stehen zu lassen, wie es derzeit der Fall ist, könnten hier zum Beispiel Fachhochschulen für Ökolandbau oder Zivile Krisenprävention entstehen.
>Die zahlreichen Vorteile eines Biosphärengebietes
Ein Biosphärengebiet verbindet auf optimale Weise Naturschutz und eine zukunftsorientierte Wirtschaftsweise. Das Gebiet des derzeitigen Truppenübungsplatzes könnte für einen sanften Tourismus geöffnet werden, ohne die einzigartige Natur zu gefährden. Dies wird durch ein 3-Zonen-Konzept ermöglicht. Somit könnte unsere Region zu einem Tourismusmagneten im Raum Hannover-Bremen-Hamburg werden. Die in den Biosphärengebieten gefördeten nachhaltigen Wirtschaftsweisen würden zu einer Stärkung von Öko-Landbau und regionalen Spezialitäten führen und die Zerstörung unserer Heimat durch die Agrarindustrie bremsen. Orte wie Bad Fallingbostel und Dorfmark, Winsen/Aller, Bergen und Wietzendorf würden von einer derzeitigen Zonenrandlage in eine Premiumlage kommen.
>Keinen Bock mehr auf Truppenübungsplatz
Immer noch sind die Landkreise Celle und Heidekreis die militärisch am stärksten belastete Region in Deutschland. Seit bald 80 Jahren gefährdet der Lärm des TrÜbPl Bergen die Gesundheit der Anlieger_innen und vertreibt die Touristen . Die wunderschöne Landschaft, vor den 1930er Jahren übrigens eine der meistbesuchten Reiseziele des Deutschen Reiches, ist nicht zugänglich. Mitten in einem Europa der offenen (Innen-) Grenzen steht man vor einer Grenze und muss sich von Wachpersonal anschnauzen lassen.
Auf dem TrÜbPl wurden schon viele furchtbare Kriege geprobt, wie der Überfall der Nazis auf die Sowjetunion oder der völkerrechtswidrige Irakkrieg der Briten. Wir sind es leid, dass aus unserer Region immer nur Tod und Trauer in die Welt hinausgeht- die Hohe Heidmark muss wieder ein Ort des Lebens und des zivilisatorischen Fortschrittes werden. Dabei geht es uns aber nicht nur um ein Kirchturmdenken. Wir wenden uns insgesamt gegen eine fortschreitende Militarisierung der Außenpolitik und fordern ein Ende der Aufrüstung und weltweiten Bundeswehr-Einsätze.
...weil ein Biosphärengebiet genau hier hin gehört!
Der Blick auf die Karte der 15 deutschen UNESCO-Biosphärenreservate zeigt, dass es im Nordwestdeutschen Tiefland noch kein Biosphärengebiet gibt und hier eine große Lücke herrscht.
Die Bundesregierung hat schon 1982 bei einer systematischen Prüfung der ganzen Bundesrepublik festgestellt, dass die Lüneburger Heide ein Gebiet von "höchster Priorität" für die Einrichtung eines Biosphärenreservates ist. Und eine Studie im Auftrag der niedersächischen Landesregierung kam 1993 zu dem Ergebnis, dass die Umwandlung des TrÜbPl Bergen in ein Biosphärenreservat eine "sinnvolle Option " ist. Es wird also höchste Zeit!