Initiative Biosphärengebiet Hohe Heidmark e.V. und Freundeskreis Wünninghof

Zukunft für die Südheide

Was ist eigentlich ein „Biosphärengebiet?

Ein Biosphärengebiet ist eine von der UNESCO initiierte Modellregion, in der nachhaltige Entwicklung in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht exemplarisch verwirklicht werden soll. Ein Biosphärengebiet verbindet also auf optimale Weise Naturschutz mit den Ansprüchen der Bevölkerung. Die offizielle Bezeichnung lautet Biosphärenreservat. Wir finden aber die Bezeichnung "Biosphärengebiet gelungener, da ein Reservat nach Ausgrenzung klingt, und eben das ist ja nicht das Prinzip dieses Schutzgebietes.  

Entgegen der landläufigen Meinung ist ein Biosphärengebiet kein Naturschutzgebiet im eigentlichen Sinne. Der Naturschutz ist nur eine der vielen Funktionen, die ein Biosphärengebiet erfüllen kann und soll. Hinzu kommen z.B. Bildung, Schutz der kulturellen Vielfalt und Regionalentwicklung. Aber auch die Forschung kann ein wichtiger Bestandteil der Arbeit von Biosphärengebieten sein.






Biosphärengebiete sind in 3 Bereiche eingeteilt:  

- ein naturschutzorientierter Kernbereich  

Dieser Bereich umfasst die wertvollsten Naturbereiche des Gebietes, im Falle der Hohen Heidmark z.B. Moore (Ostenholzer Moor) und alte Wälder.

Dieser Bereich entspricht am ehesten einem Naturschutzgebiet. Durch ausgeklügelte Besucherlenkung wird erreicht, dass den Besuchern diese Bereiche nicht vorenthalten werden, den wertvollen Arten aber dennoch der bestmöglichste Schutz geboten wird.


 -eine am Landschaftsschutz orientierte Pflegezone

Die Pflegezone umfasst meist schützenswerte Kulturlandschaften, in der Hohen Heidmark (derzeitiger Truppenübungsplatz) sind das z.B. die Heidelandschaften und die artenreichen Grünlandbereiche.

Diese Bereiche sind für sanften Tourismus geöffnet und mit schonender Bewirtschaftung wie Schafbeweidung und ökologischem Landbau wird versucht, diese Bereiche zu pflegen und zu erhalten.

Auch Bereiche außerhalb des derzeitigen Truppenübungsplatzes könnten zu Pflegezonen werden, z.B. Feuchtwiesen an der Aller oder Heideflächen

- eine sozio-ökonomische Entwicklungszone

Bad Fallingbostel könnte Teil der Entwicklungszone sein- hoffentlich auch noch mit dem schönen Leiditz-Fachwerkhaus!

Die Entwicklungszone sollte mindestens 50 % der Fläche eines Biosphärengebietes einnehmen. Sie umfasst die ganz normale moderne Kulturlandschaft mit Ortschaften, Gewerbegebieten und intensiv genutzter Agrarlandschaft. Also in unserem Fall die Städte und Gemeinden, die an den derzeitigen Truppen-übungsplatz angrenzen und Teil des Biosphärengebietes werden möchten.

Durch gezielte Förderprojekte wird versucht, in dieser Normallandschaft schrittweise eine nachhaltigere Bewirtschaftung umzusetzen und eine kleinstrukturierte, lokale Wirtschaft zu fördern. Aber keine Angst- in der Entwicklungszone darf weiter gewohnt, Auto gefahren und gearbeitet werden- allerdings mit besseren Zukunftsaussichten und schönen Projekten!

Derzeit gibt es 15 Biosphärengebiete in Deutschland, die jährlich 65 Mio. Touristen anziehen und damit rund 86.000 Arbeitsplätze schaffen.